In der Öffentlichkeit fällt im Zusammenhang mit Justizvollzugsanstalten oftmals schnell der Ausdruck „Hotelvollzug“. Das wirkliche Leben der Inhaftierten in deutschen Gefängnissen ist aber ein anderes als zumeist angenommen.
Die Justizvollzugsanstalt Dortmund ist eine Anstalt des geschlossenen Vollzuges mit bis zu 420 Inhaftierten und rund 180 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Der Vollzugsalltag ist straff organisiert und richtet sich maßgeblich nach den in den einzelnen Haftbereichen geltenden Tagesablaufplänen. Die Beamten des allgemeinen Vollzugsdienstes arbeiten im Dreischichtsystem und gewährleisten somit den 24-Stundenbetrieb der Justizvollzugsanstalt. Der Tagesablauf ist durchorganisiert. Es besteht für alle Strafgefangenen Arbeitspflicht, jedoch kann nicht allen Gefangenen ein Arbeitsplatz angeboten werden.
05:30 Uhr
- Um 05:30 Uhr findet ein Weckruf für alle Inhaftierten statt
06:00 Uhr
- Ausschluss der Hausarbeiter
- Frühstücksausgabe durch die Hausarbeiter in Begleitung der Abteilungsbeamten
- Abgabe der Post und der Anträge
- Anmeldung zum Sanitätsdienst
06:35 Uhr
- Aufschluss für die Arbeiter der Arbeits- und Werkbetriebe
Für die Gefangenen, denen keine Arbeit zugewiesen werden kann, ist bis zum Mittagessen Einschluss. (d.h.. Aufenthalt im Haftraum bei verschlossener Tür)
07:00 Uhr - 12:00 Uhr
- während des Vormittags finden die Freistunden für jede Abteilung statt. Hier bekommt jeder Inhaftierte die Gelegenheit mindestens 60 min. Aufenthalt im Freien zu verbringen.
- an 2 Tagen in der Woche Duschen für die unbeschäftigten Inhaftierten.
- einmal wöchentlich werden jeden Gef. die Gelegenheit gegeben Bücher in der anstaltseigenen Bibliothek auszuleihen.
- Der Arzt- / Zahnarztbesuch wird in der Regel einmal in der Woche auf Antrag ermöglicht.
- Während der Woche werden verschiedene Sportartengruppen für die Gefangenen angeboten.
- Lern- und Weiterbildungsmaßnahmen
12:00 Uhr
- Mittagspause für die Arbeiter der Arbeits- und Werkbetriebe
- Ausgabe der Mittagskost
- Ausgabe der Post für die Inhaftierten
12:35 Uhr
- Ende der Mittagspause
- Aufschluss für die Arbeiter der Arbeits- und Werkbetriebe
13:00 Uhr - 15:00 Uhr
- Lern- und Weiterbildungsmaßnahmen
15:10 Uhr
- Arbeitsende und Freistunde für die Arbeiter der Arbeits- und Werkbetriebe
16:15 Uhr
- Ausgabe der Abendkost
16:45 Uhr
- Duschen für die Arbeiter der Arbeits- und Werkbetriebe
18:00 Uhr - 21:00 Uhr
- Umschluss (bezeichnet eine Freizeitmaßnahme. Der Gefangene hat dabei die Möglichkeit, zu einem anderen Gefangenen auf dessen Haftraum eingeschlossen (umgeschlossen) zu werden.)
- div. Freizeitgruppen
21:00 Uhr - 22:00 Uhr
- Umschlussende
- Vollzähligkeitskontrolle und Nachtverschluss.
Das Wochenende oder der Feiertag
06:30 Uhr
- Um 06:30 Uhr findet ein Weckruf für alle Inhaftierten statt
07:00 Uhr
- Ausschluss der Hausarbeiter
- Frühstücksausgabe
- Anmeldung zum Sanitätsdienst
07:30 Uhr - 14:00 Uhr
- während dieser Zeit finden die Freistunden für jede Abteilung statt.
Hier bekommt jeder Inhaftierte die Gelegenheit mindestens 60 min.
Aufenthalt im Freien zu verbringen. - Sport für Arbeiter
08:45 Uhr
- ev. oder kath. Gottesdienst
12:00 Uhr
- Ausgabe der Mittags- und Abendkost
13:00 Uhr - 17:00 Uhr
- Umschluss für die Inhaftierten
21:00 Uhr - 22:00 Uhr
- Vollzähligkeitskontrolle und Nachtverschluss.