Die Justizvollzugsanstalt Dortmund, im Volksmund aufgrund des Standorts an der Lübecker Straße auch "Lübecker Hof" genannt, ist eine von 36 Justizvollzugsanstalten in NRW. Das Gefängnis wurde damals auf einen Teil der Bremer Straße erbaut. Diese Straße wurde dadurch unterbrochen, so dass der durch das Gefängnis abgetrennte Teil zur Lübecker Straße wurde. Die Straße hat im Volksmund auch den Beinamen "die längste Straße Dortmunds" - "Wer sich dort verirrt, kommt Jahre später erst heraus." heißt es. Die JVA befindet sich im Stadtbezirk Innenstadt-Ost in unmittelbarer Nähe der Dortmunder Gerichte und am Ostentor der Stadt verortet.

Im Jahre 1898 wurde der Bau eines Gefängnisses in Dortmund beschlossen. Der Bau der Anlage dauerte bis ins Jahr 1902. Am 4. Dezember 1902 wurde die Haftanstalt eröffnet. Sie diente zunächst ausschließlich als Untersuchungshaftanstalt. Dies ist nun genau 120 Jahre her!

Zum 120.Jubiläum veröffentlicht die JVA Dortmund die überarbeitete Historie. Viel Spaß beim Lesen!

Detaillierte Historie

Freistundenhof des Männerhauses um 1930Quelle: Stadtarchiv Stadt Dortmund

Das Gerichtsgefängnis Dortmund

Die ersten Jahre des Gerichtsgefängnisses bis zum Ersten Weltkrieg sind preußisch geprägt und verlaufen ohne große Störungen für den Betrieb selbst.
1926-Gruppenfoto von BedienstetenQuelle: JVA Dortmund

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges

Mit dem Aufflammen des Ersten Weltkrieges beginnt eine lange unruhige Zeit für den Lübecker Hof durch die Weimarer Republik. Das Gefängnis wird zum Nebenschauplatz um die Novemberrevolution in Dortmund. Während der Ruhrbesetzung wird es zum Französischen Polizeigefängnis.
Ansicht auf die alte JammerpforteQuelle: Stadtarchiv Stadt Dortmund

Das Dritte Reich und der Lübecker Hof

Weimarer Reformbewegungen für den Strafvollzug enden und das Dortmunder Gefängnis wird in seine dunkelste Zeit langsam heruntergerissen. Das Gefängnis wird Nebenschauplatz zu der Progromnacht.
Model der AnstaltQuelle: Stadtarchiv Stadt Dortmund

Der Zweite Weltkrieg und die Hinrichtungen

Die Anstalt erreicht seine dunkelste Zeit als zentrale Hinrichtungsstätte ab 1943. Über 300 Menschen werden hingerichtet. Die Phase endet mit der Freilassung aller Gefangener nach der Befreiung Dortmunds.
Bauzeichnung mit KriegsschädenQuelle: JVA Dortmund

Nachwehen des Krieges im Dortmunder Gefängnis

Kriegszerstörungen und ihre Probleme beschäftigen die Anstalt. In dieser Zeit endet die Ära des Frauenvollzugs im Lübecker Hof. Der Jugendvollzug wird die neue Herausforderung für Dortmund.
Ansicht auf die alte Hamburger Straße mit dem Herausragenden Gebäudeteil der AnstaltQuelle: Stadtarchiv Stadt Dortmund

Der große Umbau

Die Anstalt wird nach Schließungdiskussionen in den 60ern in den Rückbau und Anbau geschickt. Der Lübecker Hof erreicht die heutigen Ausmaße.
Fassade mit MalereiQuelle: JVA Dortmund

Aufbruch in die Moderne

Neben Strafvollzugsreformen erfindet sich die Anstalt immer wieder neu und wird trotz ihrer Probleme in die Neuzeit katapultiert. Behandlung und Betreuung wird immer weiter gestärkt.